24 Dezember 2008

Weihnachtsmorgen!

Wo Andere beschwingt mit Glöckchengebimmel, Geschenkpapiergeraschel und Rumgeherze an Verwandten und Bekannten sich auf die heilige Nacht vorbereiten, schleiche ich in diesem Jahr völlig allein durchs Revier; ein selbstgewähltes Weihnachtsverweigerungsenklave zwischen viel Arbeit und wenig Schlaf. So weit, so wohltuend.

Wäre da nicht Mutter Natur - sie weigerte sich, mich unbeschenkt in diesen Tag gehen zu lassen und gewährte mir binnen weniger Minuten ein paar wunderbare Momente: zwei friedlich im letzten Hauch Dämmerung äsende Ricken, ein tief und träge über mir segelnder Graureiher, ein schreiender Busch (in dem es vor Spatzen nur so wimmelte), zu Hause wartete schon mit schief gelegten Köpfchen und dem üblichen Gezeter meine Meisenmeute... Ja, ich habe mich richtig entschieden, die Einsamkeit tut mir gut. Lasst die Menschen dort draußen ruhig ihr kommerzverseuchtes Fest feiern, das herzlich wenig von seinem ursprünglichen Sinn bewahren konnte und an dem eigentlich nur noch die Kinder eine ehrliche, ehrfürchtige Freude haben. Gertrud hingegen genießt die winterlichen Morgenstunden mit ihren stillen, bezaubernden Augenblicken ohne Gebimmel und Gefunzel...

2 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Wiederum Gans zauberhaft geschrieben. Ungeduscht klingt das nicht. ;-)

Frohe Weihnachtn.

Anonym hat gesagt…

Wenn ich den Text lese, platze ich beinahe vor Neid. Wie sehr würde ich die Stille der Natur genießen. Aber eine Wohnung mitten in der Stadt lässt das nicht zu. Seit heute morgen um 9:00 Uhr höre ich die Menschen, die auf der Suche nach den letzten Geschenken sind.

Ich wünsche Dir aber trotzdem ein ruhiges Weihnachtsfest. Fernab von Komerz und Co.