30 Oktober 2008

Scheiße drauf sein im Herbst...

...ist mein persönlicher Lieblings-Sendungs-Titel des Frühstyxradios. Wie ich jetzt darauf komme? Tja, ich hatte Nachtdienst (mal wieder) und war daher eh schon von der Menschheit im allgemeinen und dem sie umgebenden Wetter im besonderen arg enttäuscht. Also nach dem Dienst schnell rüber in den Bahnhof, und...

Im Fahrstuhl träumt (hoffentlich selig) ein Penner im Schlafsack. Nun gut, lassen wir ihn in Ruhe und stolpern mit den letzten noch aufzubringenden Koordinationsfähigkeiten die angrenzende Treppe zum Bahnsteig 4 hinauf. Quizfrage: Es ist scheißenkalt, dreckswindig und geradezu unverschämt nass von ganz oben her, was haben wir hier? - Richtig, den deutschen Herbst!

Er passt so unglaublich gut zu diesem Land, dass ich Freudentränen vergösse, wenn ich das könnte. Kalt, abweisend und nervend, so ist der deutsche Mensch im Allgemeinen – und ja, ich kann mitreden, ich arbeite seit zwei Jahren in einem Hotel. Dietmar Wischmeyer prägte einst den Begriff „Nieselregenfressen“, nie schien er mir angebrachter als heute am Morgen in der City West. Ausnahmslos jeder guckte, als hätte ihm nicht nur das Schicksal in den Kaffee gerotzt, sondern zusätzlich auch noch die ganze Welt sich gegen ihn verschworen. Das ist ja irgendwie der Normalzustand des Menschen, doch nur am Anfang des Herbstes sieht man ihn so unverhohlen. Alles und jeder wird nur noch scheiße gefunden: das Wetter, der Fahrplan, die Mitreisenden sowieso.

Aber kann man nicht dem Herbst auch schöne Seiten abringen? Der ganze grüne Kram an den Bäumen färbt sich kunterbunt und geht dann kaputt, es sind nicht mehr so viele Leute auf der Straße unterwegs, der Regen entartet die Plusterfrisuren der Fönwellenmenschen... Alles schön und gut! Wenn, ja wenn man nicht auch selbst direkt vom Herbst betroffen wäre - man friert, man wird nass, man flucht. Und der Rest der Welt nervt einen noch mehr als sowieso schon von Haus aus... Zitat: Was sind wir heute wieder depressiv! (Dietmar Wischmeyer)

27 Oktober 2008

Post-Nachtdienst-Fragen

Wenn ich aus dem Nachtdienst komme, bin ich normalerweise scheiße drauf. Manchmal aber auch nicht - so wie heute.

Heut war philosophischer Grübelfeierabend!

Thema: Was ist hier eigentlich los und warum tut nicht mal jemand was dagegen? Anlass: Die Stromgeberleitplanken (oder wie auch immer der Scheiß heißt) der Berliner S-Bahn. Oder vielmehr die Dinger, an denen selbige befestigt sind. Besagte Teile stammen, dem Aufdruck nach, von der Firma Rehau. Sicher eine prima Firma, nix gegen zu sagen!

Resultierende Frage im Gertrud-Hirn (wie schon so oft): Wie zum heiligen Bahnhofsunterführungsbeleuchtungsschaltplan spricht man das korrekt aus? Wie Re-hau, quasi eine Aufforderung zum zurück-hauen? Oder eher wie Reh-au, Bambi is kaputt und tut nich mehr? Fragen über Fragen morgens um 8 in Berlin Charlottenburg…

(…aber jetzt fix rein in den Zug nach Hause, ehe ich noch beginne, meine Person hauen zu wollende Rehe zu halluzinieren…)

Euch allen da draußen einen geruhsamen Tag! Gertrud geht schlafen…

PS: Warum riecht es in Bahnhofsaufzügen eigentlich immer so, als wäre dort kürzlich etwas - oder gar jemand! - dem höchst wandlerischen Schaffen der allgegenwärtigen Verwesungskräfte überantwortet worden?