01 Dezember 2008

Schönheit...

...liegt ja immer im Auge des Betrachters. Man betrachte also Folgendes:

Nach vierzig Minuten langweiliger Bahnfahrt durch Dämmerung, triste Städtchen und unspektakulären Nutzwald schießt der Zug aus letzterem mitten hinein in die Leere der märkischen Heide - und ich klebe staunend wie ein kleines Kind am Fenster. Mit weit aufgerissenen Augen sauge ich gierig das märchenhafte Bild in mich hinein, das sich mir heut Morgen ein wenig schamhaft darbietet.

Rauhreif liegt über der Weite dort draußen, wie mit Puderzucker bestäubt liegt die Landschaft ruhig und friedlich da, schlafend - träumend? Zarte Schwaden morgendlichen Nebels schleichen Hand in Hand übers Feld, als würden Feen einen bedächtigen Reigen zum Lobe der Natur tanzen. Ganz in der Ferne, fast wie am anderen Ende dieser eisigen weißen Welt, zeigt sich schüchtern ein zaghafter Streif Morgenrot und dem Gesamtbild wohnt eine umwerfende Sanftheit inne, die mir die Knie weich werden lässt...

Ja, zugegeben, solche Momente machen mich zur sentimentalen ollen Humpel und treiben mir gelegentlich sogar die Tränen in die Augen, weil ihre Schönheit mich überwältigt - aber das ist gut so. Denn sie erinnern mich daran, dass nicht alles auf der Welt schlecht, beschissen und per se sinnlos ist. Es gibt mehr da draußen als unsere Alltagssorgen, mehr als nur Ärger, mehr als nervige Mitauferdenwandler, mehr als... Schlicht mehr als all das, was uns täglich die Laune vermiest.

Diese Welt IST wunderschön.

Man muss nur hinsehen...

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